Bilder sind von einer Präsenz und Performanz, die riskant und umstritten sind. Religionen des Wortes geraten mit ihrer Bildkritik in Konflikte in der globalisierten Bilderwelt. Derartige 'iconoclashs' zeigen einen dringenden Bedarf an bildtheoretischer Kompetenz, zu deren Bildung dieser Band beiträgt.Einerseits werden die hermeneutischen Kompetenzen im Umgang mit Text und Sprache bildtheoretisch erweitert, andererseits wird den Bilddiskursen der Gegenwart eine protestantische Stimme zugemutet. Exemplarisch wird hier die bildtheoretische Streitfrage erörtert, inwiefern Bilder als Formen der Intensivierung von Präsenz wirken (analog zum Sakrament) - oder ob sie vielmehr Präsenz zerstreuen oder gar gefährden? Sind sie Formen erfüllter Gegenwart oder wirken sie gegenläufig? Die Ambivalenzen von Bildwirkungen und -gebrauchsweisen geben Gründe zu Bilderstreiten, zu deren Schlichtung die hier vorliegenden Studien zur Bildhermeneutik hilfreich sind.