Kulturelle Globalisierungsprozesse unter der Perspektive von Grenzziehungen zu betrachten, findet sich im (kultur-)wissenschaftlichen und politischen Diskurs selten, weil zumeist das Verschwinden oder der Bedeutungsverlust von Grenzen postuliert wird. Insofern werden Grenzziehungen zumeist nicht als Ressourcen betrachtet, um einen alternativen Blick auf kulturelle Globalisierungsprozesse zu werfen. Anders diese Studie, die kulturelle Globalisierungsprozesse als eine Geschichte der Grenzen beschreibt und dabei nicht primär von Leitkategorien, wie z.B. Verstehen, Dialog oder kommunikativer Vernunft, ausgeht, sondern kulturelle Globalisierungsprozesse konstitutiv von ihren Grenzen und Konflikten aus betrachtet, die nicht grundsätzlich überwunden beziehungsweise gelöst werden können. Welt-Kultur und Welt-Gesellschaft werden entsprechend als Widerstreitsgemeinschaften verstanden.