Trotz aller pessimistischen Prognosen hat das wohl als typisch mittelständisch anzusehende Handwerk im Verlaufe des Industrialisierungsprozesses seine Lebens fähigkeit bewiesen. Die Gründe für die Stabilität handwerklicher Betriebsformen sind in der Anpassungsfähigkeit an die sich wandelnden wirtschaftlichen Bedin gungen und in der Bereitschaft vieler Handwerker zur übernahme neuer Aufgaben zu suchen. Vor allem die Ausweitung des Tätigkeitsbereiches zum Handel hin sieht der Verfasser als maßgeblich für die Existenzsicherung vieler selbständiger Handwerksbetriebe an. Die vorliegende Abhandlung untersucht die Wandlung des handwerklichen Aufgabengebietes und seine Ausweitung auf den Einzelhandel mit Premderzeug nissen. Sie wurde als freie wissenschaftliche Arbeit von Professor Dr. Dr. h. c. Rudolf Seyffert zur Vorlage bei der Diplomprüfung für Kaufleute an der Uni versität zu Köln angenommen. Nach dem Erscheinen der ersten Ergebnisse der ständigen Handwerksbericht erstattung des Statistischen Bundesamtes wurden die statistischen Angaben über den Umfang der Einzelhandelstätigkeit des Handwerks in der Bundesrepublik Deutschland bis zum Jahre 1961 ergänzt und die Darstellung unter Berücksichti gung der jüngsten Entwicklung neu gefaßt. Die erst während der Drucklegung veröffentlichten Zahlen für 1962 konnten nicht mehr in die Tabellen aufgenommen werden. Eine Änderung des Entwicklungstrends der Einzelhandelstätigkeit des Handwerks ist aus ihnen nicht zu erkennen.