Krisen haben Konjunktur und zwar nicht nur in Rezessionszeiten, sondern auch in Wachstumsphasen, wie sich am Beispiel der jüngsten Finanzkrise erkennen lässt. Neben solch spektakulären, globalen Krisen tritt auf einzelwirtschaftlicher Ebene trotz der bereits zum dritten Mal in Folge rückläufigen Anzahl an Unternehme- insolvenzen nach wie vor eine Vielzahl von Unternehmenskrisen auf. Da es für Unternehmen heute selbstverständlich ist, sich mit Krisen auseinanderzusetzen, kann die betriebliche Restrukturierung bzw. Sanierung als eine der unt- nehmerischen Kernaufgaben angesehen werden. Ausgangspunkt der Arbeit von Herrn Klein ist die Feststellung, dass es ein Sanierungskonzept als Normanforderung bzw. als gesetzlich fixierte Grundlage nicht gibt. Darüber hinaus existieren in der betriebswirtschaftlichen Forschung weder eine umfassende Bewertung noch eine Systematisierung der verschiedenen Anf- derungen an Sanierungskonzepte. Diese Erkenntnisse gewinnen vor dem Hintergrund der veränderten Rahmenbedingungen für Sanierungen allgemein und speziell durch das verstärkte Auftreten internationaler Investoren als Stakeholder in der Sanierung zusätzlich an Bedeutung. Aufgrund dieser Entwicklung ergeben sich neue Anforderungen an Sanierungskonzepte sowie an alle Personen, die an Sanierungen beteiligt sind. Solche Anforderungen theoriegestützt abzuleiten und praxisorientiert zu formulieren, ist die anspruchsvolle Zielsetzung der vorgelegten Arbeit. Um es vorwegzunehmen: Die Arbeit von Herrn Klein erfüllt diese Zielsetzung in jeder Beziehung und kommt zu sehr interessanten Ergebnissen. Hervorzuheben ist dabei, dass der Autor nicht bei der Bestandsaufnahme bestehender Anforderungskataloge an Sanierungskonzepte stehenbleibt, sondern zusätzlich ein explorativesForschungsziel verfolgt, indem er zukünftige Trends aufzeigt und daraus ableitet, welche Anforderungen an Sanierungskonzepte in Zukunft besonders wichtig werden.
Foreword by: Prof. Dr. Ulrich Krystek