Die Figur des Juden wurde von der christlichen Gesellschaft als stete Provokation wahrgenommen, auf welche die Menschen in den unterschiedlichen europaischen Landern mit Haltungen reagierten, die von verhohlener Abneigung uber unverhohlene Aversion bis hin zu offenem Hass reichten. Diese Reaktionen wurden hauptsachlich religioes begrundet: Juden reprasentierten die eigentlich durch die christliche Wahrheit obsolet geglaubte Vorgangerreligion und schienen allein schon durch ihre Existenz die Heilsgewissheit der Christen zu gefahrden; aus diesem Grund wurden sie als die schwarenden Stachel im Fleisch des Christentums perzipiert. Eine andere Ursache war, dass man den Juden stets als wirtschaftlichen Konkurrenten sah. Mit dem Aufkommen der Rassentheorien im 19. Jahrhundert wurde der judische Burger zur Zielscheibe ethnischer Diskriminierung, auf den sich zugleich das Unbehagen an der Modernitat bezog.
Vor diesem Hintergrund betrachtet das Buch die Figur des Juden in der englischen Literatur, wobei insbesondere die Literatur des 19. Jahrhunderts akzentuiert wird.