Es wird ein Fall eines fertilen hypophysaren Zwerges beschrieben, bei dem eine Prieseische Dystopia tuberalis des Hypophysenhinterlappens vorlag. Das Wachstum im Kindesalter beruht nicht nur auf einer Vergrosserung, son- dern auch auf einer Differenzierung der Gewebe und der Gestalt. Das Wachstums- hormon stimuliert nicht nur die Korperlange, sondern auch den kindlichen Rei- fungsprozess. Der Antrieb fur die kindliche Reifung geht - wie fur die spatere puberale Reifung - vom Hypothalamus aus. Hypophysare Zwerge mit Zerstorung der Hypophyse haben deutliche Ausfalle der peripheren Drusen. Beim hypo- physaren Zwergwuchs mit harmonischem Infantilismus ohne gleichzeitig nachweis- barer Schilddrusen- und Nebennierenrindeninsuffizienz liegen, wie aus Tier- experimenten zu folgern ist, eher Hypothalamus-als Hypophysenschaden vor. Literatur APITZ, K.: Zur Pathogenese des Hypophysenkleinwuchses. Virchows Arch. path. Anat. 302, 555 (1938). BAHNER, F., u. G. SCHWARZ: Experimentelle Pubertas praecox bei Ratten durch Testosteron. Acta endocr. (Kbh.) 30, 574 (1959). BERBLINGER, W.: Zur Kenntnis des pituitaren Kleinwuchses. Beitr. path. Anat. 87,233 (1931). BIEMOND, A., u. P. H. HARTZ: Proc. kon. med.
Akad. Wet. 38,105 (1935). BOSISIO, E.: Beitrag zur pathologischen Anatomie der menschlichen Hypophyse. Arch. ital. Anat. Istol. pat. 2, 461 (1931). CORONINI, C.: Zit. nach PRIESEL (1927). FOERsTER, 0., O. GAGEL u. W. MAHONEY: Vegetative Regulationen. Verh. dtsch. Ges. inn. Med. 49, 165 (1937). GOLDSTEIN, K.: Kasuistische Mitteilungen zur Klinik und pathologischen Anatomie der Nervenkrankheiten. Dtsch. Z. Nervenheilk. 103,225 (1928). HAMPERL, H.: Uber einen Fall von Dystopie der Neurohypophyse. Zbl. Path. 41, 97 (1928).