Der Band stellt erstmals eine Gattungstheorie und -historie der "tiefenpsychologischen Krankengeschichte" bereit. Konkret leistet er viererlei: Erstens liefert er durch die Darreichung eines Gattungsmodells ebenjener Untergattung der Grossgattung "Krankengeschichte" einen Beitrag zur Gattungstheorie. Zweitens gewinnt er dadurch einen unkonventionellen Zugang zur Literaturgeschichtsschreibung, dass er eine Reihe wissenschaftlicher Publikationen beleuchtet, die als solche gewiss nicht zum klassischen Literaturkanon gehoeren. Drittens versteht er sich insofern als wissenschaftshistorische Untersuchung, als er die Historie der tiefenpsychologischen Krankengeschichte als "literarisch-soziale Institution" in eine Art Dialog mit der Historie der Tiefenpsychologie als "ausserliterarisch-soziale Institution" treten lasst. Und viertens schliesslich stellt er einen Beitrag zur Wissenschaftsrhetorik dar.