Der Schwerpunkt dieses Buches liegt beim Umgang mit frühchristlichen, bzw. altkirchlichen und neutestamentlichen Apokryphen. Nicht zuletzt aufgrund der geschickten Vermarktung dieser Schriften in den Medien ist ein neuerwachtes Interesse an den Apokryphen in weiteren Kreisen der Öffentlichkeit zu verspüren. Was hingegen oft fehlt, ist eine solide Information, die auch den Kriterien der Wissenschaft Genüge tut. In diese Lücke stößt das vorliegende Werk vor, und zwar durch eine Serie von sieben Einzelfallstudien, die das Thema in gut lesbarer Form brennpunktartig bündeln. Den äußeren Rahmen geben die Gattungen von Schriften vor, die wir auch im Neuen Testament finden. Den Anfang macht daher die Beschäftigung mit Evangelien, die erst in den letzten sechs Jahrzehnten ans Tageslicht kamen und teils hohe Erwartungen wecken, nämlich das Judasevangelium, das Thomasevangelium und das Geheime Evangelium nach Markus. Es folgt eine Übersicht über die teils sehr erheiternden Tiergeschichten in den Apostelakten. Die Briefliteratur wird von der Korrespondenz zwischen Seneca und Paulus vertreten, deren Echtheit selbst heute noch ihre Verteidiger findet. Als Beispiele für Apokalypsen dienen zwei Werke, die dem Apostel Paulus zugeschrieben werden. Wenig bekannt und zu Unrecht vernachlässigt sind die Pseudo-Clementinen, in denen der Petrusschüler und spätere Papst Clemens I. unter anderem vom Wettkampf zwischen Simon Petrus und Simon Magus berichtet. Den Abschluß bildet eine längere thematische Abhandlung zur Vielgestaltigkeit der Figur des Erlösers Jesus Christus in frühchristlichen Schriften. Sie bietet eine erstaunliche Fülle von einschlägigem Material teils zum ersten Mal in ausführlicher Form dar.