Celestina, dieses Buch Alt-Crossener Geschichten, erschien erstmals 1912 in den deutschen Buchhandlungen. Es sei "natürlich alles Schwindel, Scherz und Satire", schrieb Klabund an einen Freund, um sich vor allem gegen seines Vaters Vorwurf, diese Geschichten seien "literarische Wegelagerei", zu schützen. Tatsächlich jongliert der Autor in den in einer Art Chronistendeutsch geschriebenen Erzählungen, die über mehrere Jahrhunderte hinwegreichen, mit lokalgeschichtlichen Realien, denen häufig eine erotische Note beigemischt ist. Dies löste in Klabunds Heimatstadt manche Irritation aus, so daß er einer Glosse in der Frankfurter Oder Zeitung anvertrauen konnte, die Tochter des Postboten hätte ihn darum gebeten, ja nicht in seine Geschichten hineingezogen zu werden: "Ich würde die Schande nicht aushalten und in die Oder gehen..."
Die Celestina-Geschichten hatten mehr eine lokale Wirkung und der Streit darüber, ob sie nun tatsächlich das Erstlingswerk von Klabund sind, ist immer noch nicht beigelegt. Sie sind aber wohl die ersten Texte Klabunds, die in einem ordentlichen Verlag erschienen und ihm den Weg mit freimachten für den Eintritt in die große Literatur.