Die Segregation in den Städten wird durch das einseitige Wohnungsangebot in vielen Quartieren verstärkt. Mit der Abwanderung von Familien aus den Kernstädten besteht dort die Gefahr, dass die "Kinderlosigkeit" durch die Veränderung der Infrastruktur und ein funktional und sozial ausschließlich auf andere Gruppen ausgerichtetes Umfeld langfristig manifestiert wird. Angesichts steigender Lebenskosten am Stadtrand und einer ungewissen Wertentwicklung des "Häuschens im Grünen" werden die Chancen für urbanes Wohnen steigen. Mit der Untersuchung werden Kommunen und Investoren Neubaulösungen für familiengerechtes Wohnen in der Stadt aufgezeigt. Sie stützt sich auf eine Literaturanalyse und auf Primärerhebungen zu Beispielfällen (Schwerpunkt: eigenheimähnliche Angebote zur Miete). Die Auswahl berücksichtigt unterschiedliche Konstellationen hinsichtlich des Wohnungsmarkts, des Gebietstyps und der Anbieter. Die Beispiele zeigen, dass mit den innerstädtischen Angeboten Familien erreicht werden. Die Projekte haben zu einer Qualifizierung des lokalen Angebots beigetragen. Die architektonisch-städtebauliche Einbindung und Widerstände gegen Veränderungen aus der Umgebung lassen sich meist lösen. Die Baukosten liegen nicht höher als an anderen Standorten, nur die Grundstückspreise erfordern in vielen Städten eine Subventionierung. Das Flächenpotential für familiengerechten Ergänzungsbau ist in den meisten Gebietstypen vorhanden. Bei kleinteiligen Eigentumsverhältnissen sind ein konzeptioneller Hintergrund und Hilfestellungen erforderlich - auch als Basis für Ressourceneinsatz und Verwaltungshandeln. Über das Wohnungsangebot hinaus ist ein familienfreundliches Umfeld wichtig. Dies ist z.T. im Rahmen der Neubaumaßnahmen gestaltbar. Komplementärmaßnahmen seitens der Städte können in Verkehrsberuhigungsmaßnahmen für abgegrenzte Quartiere und in der Ausbildung lokaler Fußwegenetze liegen. Zudem ist eine verlässliche Standortpolitik hinsichtlich solcher Infrastruktur nötig, auf die Familien angewiesen sind.