Den Pionierarbeiten von W. v. BOLTON verdanken wir die Kenntnis, daB die Va-Metalle Vanadin, Niob und insbesondere Tantal hervor- ragend bildsame Werkstoffe sind. v. BOLTONS Arbeiten fiihrten bei der Siemens & Halske AG., Berlin, kurz nach der Jahrhundertwende zur Schaffung der Tantal-Metallfadenlampe, die der Osmiumlampe AUER VON WELSBACHS nachfolgte und von der Wolframlampe verdrangt wurde. Tantal und Niob behaupteten jedoch ihren Platz in der Elektro- industrie, im Lampen- und Rohrenbau, sowie in der Vakuumtechnik als Konstruktions- und insbesondere Getterwerkstoff, wahrend spater Tantal auf Grund seiner hervorragenden Korrosionseigenschaften weiten Eingang in der chemischen Industrie fand. C. W. BALKE spielte in USA eine ahnliche Rolle wie W. v. BOLTON in Deutschland, und es ist der Aufstieg der amerikanischen Tantal- und Niob-Industrie (Fan- steel Metallurgical Corporation) eng mit seinem Namen und denen seiner Mitarbeiter F. H. DRIGGS und W. C. LILLIENDAHL verbunden. J. W. MARDEN und M. RICH bestatigten durch die calziothermische Gewinnung von Vanadin die von W. v. BOLTON gefundene hervorragende Duktilit. at. des Vanadins, aber selbst den intensiven Forschungsbemiihun- gen der Armour Research Foundation sowie europaischer und ameri- kanischer GroBfirmen gelang es noch nicht., dem duktilen Vanadin zum technischen Durchbruch zu verhelfen. Das Buchschrifttum iiber die Va-Metalle ist nicht sehr zahlreich. W. ROSTOKER veroffentlichte 1957 das Buch "The Metallurgy of Vana- dium", und G. L. MILLER schrieb 1959 eine umfassende Monographie "Tantalum and Niobium", Fachbiicher, auf die wir gem bei der Nieder- schrift unseres Buches zuriickgegriffen haben.