Durch sein Sterbenswörtchen „Aus“ bringt Bebuquin ein Buch zur Welt, das seinen Namen trägt: „Bebuquin oder Die Dilettanten des Wunders“. Wie der Titel schon konzediert: um ein regelrechtes „Wunder“ handelt es sich nicht, aber der Verfasser, Carl Einstein (1885–1940), überwindet die judäo-christliche Dekadenz durch den Mythos einer „absoluten“ Kunst. Der knapp zwanzigjährige Autor findet dazu „geistige“ Nahrung an der Berliner Universität wie auch in Berliner Künstlerkneipen. Die „intermediale“ Edition folgt der ersten Buchausgabe von 1912, unterzieht den Text einem „close reading“ und versucht in 32 Abbildungen die Welt in Bebuquins Kopf zu veranschaulichen.
Carl Einsteins Werk wies der gesamten Avantgarde „die Richtung“ (so Hugo Ball), Expressionismus, DADA, Kubismus, Surrealismus, bis der Autor angesichts der politischen Lage 1933 den „mythischen“ Avantgardismus, den er in epochemachenden Schriften wie der „Negerplastik“ oder der „Kunst des 20. Jahrhunderts“ selbst propagiert hatte, widerruft und mit der „Fabrikation der Fiktionen“ für unzeitgemäß erklärt. Einstein engagiert sich auf Seiten der spanischen Anarchisten gegen Franco und Hitler. Er sucht 1940 den Freitod.