UEber die Arbeitsteilung in Familien wurde bereits vieles geschrieben und ver- fentlicht. Es besteht jedoch eine entscheidende Forschungslucke, die die vorl- gende Arbeit fullen moechte: In den vorwiegend soziologischen Analysen bleibt die Arbeitsteilung als ein Thema des Paares und dessen Beziehung definiert und es wird nicht die familiale Konstellation als Ganzes in den Blick genommen. Es gilt jedoch, um das Phanomen der Arbeitsteilung zu verstehen, eine Perspek- ventriangulation vorzunehmen dahingehend, dass das Paar auch als Elternpaar gesehen wird, dass nicht nur die Praxis, sondern auch die unbewusst verankerte Beziehungskonstellation untersucht wird und dass in diesem Sinne Arbeitst- lung als elterliche Arbeitsteilung mit einer gesamtfamilialen Zuweisung - stimmter Positionen verstanden werden kann. Dabei gilt es, neben soziolo- schen Erkenntnissen und Untersuchungsperspektiven auch psychoanalytische Verstehensweisen einzubeziehen. Dies moechte ich im Folgenden naher erlautern. Die elterliche Arbeitsteilung ist Teil des institutionell wie auch in Deut- gen und Bildern verankerten gesellschaftlichen und historisch gewachsenen, sich wandelnden Geschlechterverhaltnisses. Dieses bietet einen Handlungsrahmen fur die interaktive Aushandlung der Frage "Wer macht was?" zwischen Mann und Frau in einer Paarbeziehung. Die Untersuchung der elterlichen Arbeitsteilung geht jedoch uber die Betrachtung der Organisation von Erwerbsarbeitszeiten und Hausarbeitsanteilen hinaus, denn neben dem Beziehungsverhaltnis von Mann und Frau werden auch die Positionen als Vater und Mutter gegenuber den K- dern in der Familie als relevant fur die Form der Arbeitsteilung erachtet.