Die Moeglichkeit des Krieges pragt seit Jahrhunderten das politische Denken der Menschen. Den Krieg als die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln zu denken, wurde im 19. Jahrhundert geradezu zu einer unbezweifelbaren Tatsache gesellschaftlich-sozialen Lebens. Erst das philosophische Denken des spaten 20. Jahrhunderts hat begonnen, sich von dieser Denkweise schrittweise zu emanzipieren, bisher jedoch - so hat es ganz den Anschein - mit eher massigem Erfolg. Der Autor versucht, im Wege einer umfassenden "Kritik der militarischen Gewalt" den Blick fur die Moeglichkeit eines Denkens des Politischen jenseits des Krieges und der Gewalt zu erschliessen. Er bemuht sich dabei um die Ergrundung eines philosophisch-politischen Denkens, das den Krieg weder als die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln (Clausewitz), noch die Politik als Fortsetzung des Krieges (Foucault) sieht. Sein Denkweg wird solcherart zum Wagnis eines "andersartigen Denkens" des Politischen und Sozialen, das nicht nach einem Sieg des Selben uber den Anderen strebt, sondern das die Moeglichkeit einer verstehenden Begegnung des Selben mit dem Anderen in den Vordergrund ruckt.