Die Sprache erst macht den Menschen zum Menschen, wie wir ihn kennen. Über die Sprache erfährt der Mensch die Leistungen vieler Generationen bis zurück ins Dunkel der entlegensten Vergangenheit. Mit der Sprache regelt er sein hochkompliziertes Leben, mit ihr kann er in feinsten Schattierungen seine Gefühle ausdrücken. Die Sprache beeinflußt sein Denken, sein Erkennen und seinen Umgang mit den Dingen und Menschen. Die Sprache eines jeden Menschen ist sozial und privat zugleich. Ein Kind erwirbt die Sprache leicht, fast wie von selbst. Mit einem Jahr hören wir die ersten Wörter, bald darauf schon kurze Sätze. Die Welt wird erfahren und die Erfahrung in Sprache um gesetzt. Ist das Kind drei, vier oder fünf Jahre alt, können wir mit ihm schon längere Gespräche führen. Das Kind wird selb ständig, es wird zum Partner - ein kleiner Mensch. Ist ein Kind, das nicht sprechen lernt, kein richtiger Mensch? Wer das Kind liebt, muß die Frage entsetzt verneinen. Doch was meinen die anderen, die auch mit ihm zu tun haben? Das Kind versteht und spricht nichts. Es ist so schwer zu regulieren. Wa rum schreit es scheinbar unvermittelt auf, und warum schaut es im nächsten Augenblick stumpf in sich hinein? Ist dieses Kind dumm, und wird nie etwas aus ihm? Eltern schauen besorgt auf die Entwicklung ihres Kindes. Sie achten auf das erste Sitzen, Stehen und Laufen - vor allem aber auf das erste Wort. In klugen Büchern findet man das angemes sene Alter für diese Leistungen aufgelistet.