Der Konfliktbegriff wird in verschiedenen Disziplinen in jeweils eigener Definition angewandt. In der Literaturwissenschaft fehlt eine theoriegeleitete Konfliktforschung bislang vollig. Thomas Kaulisch versucht diese Lucke mit Hilfe des -stukturellen Konfliktbegriffs- aus der Politikwissenschaft zu schliessen. Dabei wird das zuvor kurz erlauterte konflikttheoretische Instrumentarium nutzbar gemacht, um vier moderne englische Dramen zu analysieren. Die Ehen der jeweiligen Figuren sind die Untersuchungsgegenstande. In drei Schritten erfolgt eine Untersuchung der Konflikthaftigkeit, eine Analyse der Konfliktregulierungen und eine Bewertung der Einflussnahme Dritter. Der interdisziplinare Ansatz wird durch konkrete Ergebnisse gerechtfertigt. Die ausgewahlten Dramen sind: John Osbornes "Look Back in Anger" (1956), Peter Nichols' "Passion Play" (1981), Tom Stoppards "The Real Thing" (1982) und Pam Gems' "Stanley" (1996)."