Mit dieser Arbeit wird ein neuer Weg in der slavisch/polnischen und kontrastiven slavisch/polnisch-deutschen Aspektforschung beschritten. Ziel ist es, dem slavisch/polnischen Verbalaspekt ein tragfahiges theoretisches Gerust zu verleihen und ihn in seiner Mehrdimensionalitat, in seiner dreifachen Eigenschaft als grammatisches, lexikalisches und lexikographisches Phanomen darzustellen und zu beschreiben. Auf der Grundlage einer empirischen Untersuchung am Beispiel des aktuellen Prateritums wurde die Semantik der Imperfektiv-Perfektiv-Opposition im Polnischen erschlossen und gezeigt, wie diese lexikographisch in polnisch-deutschen Woerterbuchern verarbeitet werden muss. Damit wurde der Nachweis dafur erbracht, dass an slavisch/polnische Verben nicht rein lexikographisch, sondern lexiko-aspektographisch herangegangen werden muss, um zu gewahrleisten, dass sowohl die lexikalischen als auch die aspektuellen Bedeutungen erfasst werden. Ausserdem wurde klargestellt, was sich eigentlich hinter grammatischer Aspektualitat verbirgt, wie diese im Slavischen/Polnischen und im Deutschen ausgedruckt wird und welchen verbsemantischen Bedingungen sie unterliegt.