Diese Studie will grundlegende Probleme und Zusammenhange der "Entwicklung des Umgangs mit der Heiligen Schrift im Katholizismus des 20. Jahrhunderts" nach den Bibelenzykliken und Dokumenten der Papstlichen Bibelkommission im Licht der Lehr- und Unterrichtspraxis der Universitaten und Hochschulen reflektieren. Sie wendet sich in erster Linie also nicht an die allgemeine katholische Theologie und soll auch keinen geschlossenen UEberblick zur hermeneutischen Theologie geben. Sie hat vielmehr die Aufgabe, eine geschichtliche Entwicklung in ihren Eckpunkten systematisch darzustellen, zu wurdigen und in einen anderen Verstehenshorizont zu ubersetzen. In diesem Rahmen moechte dieser Beitrag den Leser darum auch mit Grundfragen des Bibelumgangs vertraut machen und ihm Quellen, Hilfsmittel und Literatur zum eigenen Studium der Heiligen Schrift nennen. Zielgruppen sind Religionslehrer, Theologiestudenten und Professoren, die sich mit dem Thema Theologie bzw. hermeneutische Theologie befassen. Ihnen soll ein Einstieg, eine Art Landkarte zur ersten Orientierung mit Vergleich im hermeneutischen Problemfeld und in Umgang und Interpretation angeboten werden. Es ist ein Gebot der Fairness, dass ein Moslemtheologe sich hier mit christlicher bzw. katholischer Religion auseinandersetzt, und zwar auf der Hoehe europaischen Forschungsstandes, und dem Leser die Ergebnisse unverstellt zur Kenntnis bringt. Allein unter dieser Bedingung kann bei grosser Geduld fureinander in absehbarer Zeit ein wechselseitiges Verstehen, auch tiefgreifende Achtung moeglich werden.