Unter wohlfahrtstheoretischen Gesichtspunkten lassen sich fur die Existenz von Optionsmarkten grundsatzlich zwei Grunde anfuhren: Zum einen wird der Wertpapiermarkt vervollstandigt, was zu einer Verbesserung der Risikoallokation beitragen kann. Zum andern konnte der Optionshandel eine erhohte Informationseffizienz des Kapitalmarktes herbeifuhren. Diese Buch beschaftigt sich ausschliesslich mit dem Risikoallokationsaspekt von Optionsmarkten. Dabei wird die Frage untersucht, welchen Einfluss bestimmte okonomische Parameter (z.B. Erwartungen und Risikopraferenzen) auf die Hohe des Wohlfahrtseffektes haben. Da Marktvervollstandigungen zu sprunghaften Planungsanpassungen bei den Marktteilnehmern fuhren, wird diese Frage auf der Basis computergestutzter Gleichgewichtssimulation im Rahmen eines Zwei-Zeitpunkt-Tauschmodells untersucht. Dafur wurden die bislang u.a. im Bereich der Steuerinzidenzanalyse eingesetzten Algorithmen von Scarf (1973) und Merrill (1972) verwendet.
Die auf dieser Methode aufbauende quantitative Untersuchung zeigt, dass unter Parameterkonstellationen, die eine allzu grosse Heterogenitat der Marktteilnehmer ausschliessen, die Wohlfahrtsgewinne der Marktvervollstandigung nicht mehr ausreichen, um die Kosten der Marktorganisation zu decken. Insgesamt zeigt sich, dass die Ergebnisse nicht immer dem entsprechen, was man intuitiv erwarten wurde.