Heinz Gunther Konsalik, dem fruchtbarsten und erfolgreichsten deutschsprachigen Schriftsteller der Gegenwart (156 Romane in einer Auflage von ca. 80 Millionen Exemplaren), wurde immer wieder vorgeworfen, er setze sein ideologisch-politisches, nationalkonservatives, ja sogar faschistoides, Wertesystem in Literatur um. In den letzten 15 Jahren seines Lebens versuchte Konsalik, dem Verdacht, er ubermittle an den Leser eine suspekte Botschaft, zu entkommen, indem er sich als ein "liberaldemokratischer Gebrauchsschriftsteller" ausgab. Die Analyse der spaten Romane des Schriftstellers hat ergeben, dass es sich hier nur um eine zeitbedingte, veranderten Lesererwartungen und der Literaturkritik angepasste "Talmischicht" handelte. Konsaliks altvertrautes Alter Ego blieb in allen seinen spaten Romanen - zwar sorgfaltig versteckt - doch immer noch vorhanden: in Nebensatzen, En-passant-Aussagen, Randbemerkungen. Das Herausschalen dieser Elemente, die eine unterschwellige Indoktrination dieser Art "bewerkstelligen", ist die Aufgabe dieser Arbeit, eine Indoktrination, die desto gefahrlicher ist, als sie ohne grosse Absichtsdeklarationen und Botschaftsverkundungen auskommt.