Die derzeitige politische und juristische Debatte streitet uber die absolute oder relative Geltung des Begriffs der Menschenwurde. Sie zielt dabei in den Mittelpunkt gesellschaftlicher Realitaten: staatliche Folter und die innere Sicherheit schlechthin. "Pravention" und "Privatisierung" sind die modernen Richtungsweisungen, mittels derer eine von breiten Mehrheiten getragene Gesellschaftspolitik die Krisen der inneren Sicherheit und der wirtschaftlichen Globalisierung in den Griff bekommen will, letztlich aber Menschenrechte aufhebt. Ob formelle Systemreaktionen oder informelle zivilgesellschaftliche Reaktionen diese Erosionen des Rechts aufzuhalten vermoegen? Die Hoffnung konzentriert sich auf die Zivilgesellschaft, die absolute Grenzen jedweden Zugriffs auf Menschenrechte und Menschenwurde reklamieren muss und der Gesellschaft kritische Aufklarung uber die destruktiven Wirkungen von Transformationsprozessen schuldig ist.