Mein lieber Freund in der Ferne, melde Dich und banne die Angst oder wenigstens bekräftige ein doch. Was nur geschieht? Was stimmt nicht mit Dir oder mit mir? Ein Dutzend Tage schon wiederholen sich die gleichen unseligen Dinge: Ich mache mich zurecht für Dich wie einst, als Du im Haus warst, doch dann zerläuft mir die Surma über Lider und Wangen, das Rouge fließt in kleinen Rinnsalen von den Lippen, das Kinn hinab, und das Haar erlischt, als hätte es Öl nie gesehen. Ich weiß weder wie noch warum dies geschieht. Ich schmücke mich und lasse mich zum Plaudern mit Dir nieder; in Gedanken singe ich Dir vor und zeige Dir das Puppenspiel, welches ich für Dich erdachte; ich rufe Dich, ich liebe Dich, und mir ist wohl zumute, dann jedoch schaue ich mich abermals an und erblicke die, wie bei einem Toten, von Surma silbrigen Wangen, das blutrote Kinn und dass erloschene Harar geradeso, als würde es mich lange schon nicht mehr geben. Was ist das? Melde Dich doch, es ist Herbst und die Menschen reisen viel. Schrecklich ist es, daß Du mir weder im Traum noch im Gespräch erscheinst. Begzada.