1914 erschien der erste Band von Adolph Goldschmidts monumentalem, bis heute unverzichtbarem Corpuswerk uber die Elfenbeinskulpturen des Mittelalters. Schlagartig wird Goldschmidt damit in mehrfacher Hinsicht zum Avantgardisten und Ideengeber. Vorliegende Publikation handelt von der Entstehung, Rezeption sowie von den bild- und mediengeschichtlichen Aspekten dieses Opus magnum. Die kritische Auseinandersetzung uber die wissenschaftsgeschichtliche Bedeutung derartiger Corpuswerke fur das erste Drittel des 20. Jahrhunderts wurde jungst wieder eroeffnet. Als Diskussionsgrundlage fokussiert dieser Band auf die einschlagigen Vernetzungen zwischen Goldschmidt, Richard Hamann, Arthur Kingsley Porter und Aby Warburg. Die damalige Bildpublizistik, auch im europaischen Vergleich, wird dabei ebenso in den Blick genommen wie die technischen Rahmenbedingungen eines solchen Mammutwerkes. In Zeiten einer tiefgreifenden Verunsicherung durch Falschungen werden die unveranderte Notwendigkeit wie auch das produktive Nachleben dieses epochalen Corpuswerkes umso deutlicher.