Die philosophische Diskussion des Begriffes "wissenschaftlicher Fortschritt" hat sich als schwieriger erwiesen, als es die Philosophen der ersten Halfte unseres Jahrhunderts sich noch vorgestellt haben. Spatestens seit den Arbeiten Thomas Kuhns ist hierzu eine lebhafte Diskussion entbrannt. Die vorliegende Studie schlagt ein grundsatzliches Neudenken zu diesem Thema vor. Neuere Beitrage wie der Falsifikationismus, Strukturalismus, Naturalismus und Realismus werden kritisch diskutiert. Es wird dann versucht, der realen Wissenschaftsgeschichte angepasst einen neuen Ausgangspunkt fur wissenschaftstheoretisches Denken zu erarbeiten. Eine ausfuhrliche Untersuchung der Geschichte der Theorie der Kontinentalverschiebung und Plattentektonik bildet den Ausgangspunkt fur eine neue Konzeption wissenschaftlicher Erfahrung und Theoriebildung. Der Autor argumentiert fur die Position des kritischen Realismus, behauptet die Unabhangigkeit empirischen Fortschritts in der Wissenschaft und ersetzt die Dichotomie Theorie-Erfahrung durch die Trichotomie Theorie-Phanomen-Erfahrung."