Körper und Körperlichkeit werden auf vielfältige Art und Weise in Kinder- und Jugendmedien narrativiert, inszeniert und (re-)präsentiert: Das Spektrum reicht von sexualmoralischen (Selbst-)Beschränkungen der Kinderliteratur über die Vielfalt der Körperentdeckung in Aufklärungsbüchern, über Tabuisierungen und Normierungen von Sexualität und deren emanzipatorischer Infragestellung bis hin zu adoleszenten Normtransgressionen. Erweitert wird diese Variationsbreite in der All-Age-Literatur und in der Fantastik durch Figurationen toter oder untoter Körper sowie durch auf den Körper fokussierte Mensch-Tier-Beziehungen.
In vier Abteilungen versammelt der Band Beiträge, die Körperdiskurse in unterschiedlichen Genres der Kinder- und Jugendliteratur sowie im Kinder- und Jugendtheater analysieren. Der Körper wird dabei im Kontext von Normierungen, De-Kategorisierungen und Performanzen, von Einschreibungen, Markierungen und Entgrenzungen, im Kontext von Kollektiven, Sozionarrativen und Transformationsprozessen sowie von Sexualisierung, Gewalt und (Un-)Doing Gender befragt. Dabei werden der erzählte Körper und der darstellende, respektive erzählende Bild- und Textkörper stets in Bezugnahme aufeinander befragt, sodass die Verschränkung literarästhetischer Aspekte mit der Vielfalt des (medialen) Embodiment sichtbar gemacht wird.