Seit dem Inkrafttreten des 6. StrRG am 1.4.1998 betrafen Änderungen und Erweiterungen des Strafrechts nahezu ausschließlich Einzelfragen. Zur Überprüfung dieser Neuerungen an den Grundlagen des Rechts sah man keinen Anlass. Dabei sind es doch gerade sie, die fundierte Antworten auf die Frage liefern, wie neuen Entwicklungen begegnet werden kann, die das Strafrecht betreffen, ohne die Grundlagen zu verlassen, auf die es gebaut ist.Notwendig hierfür ist die Einbeziehung der Antworten aus der Rechtsphilosophie und dem reichen Erfahrungsschatz, den die Rechtsgeschichte bietet, verbunden mit einem Blick auf Personen, deren Ideen unser heutiges Strafrecht mit geprägt haben. Dieser Einsicht folgend, haben sich die Herausgeber des vorliegenden Bandes entschlossen, aus den facettenreichen strafrechtsgeschichtlichen und den rechtsphilosophischen Texten Wilfried Küpers einige Abhandlungen auszuwählen, die eben diese grundlegenden Positionen beleuchten. Alle diese Beiträge spiegeln die Gründlichkeit, die innere Kraft und die Neugier des Autors wider, dessen Liebe zu seiner Wissenschaft aus jeder Zeile seiner Arbeiten spricht.