Zum ersten Mal nimmt der Leser mit diesem Buch hautnah Anteil am Leben von Wenedikt Jerofejew, dem Kultautor von Die Reise nach Petuschki. Aufgewachsen in der unwirtlichen Industriestadt Kirowsk in der Familie eines Trinkers, wird der sensible und hochbegabte Wenedikt schon früh mit dem bewährten russischen Allheilmittel gegen Seelenschmerz konfrontiert. Von vornherein hat er kaum eine Chance, sich einzugliedern und ein normales Leben zu führen.Im Jahr 1956 bricht die sowjetische Wirklichkeit mit aller Brutalität über ihn herein: Unter dem Vorwand der Bummelei und ständigen Trunkenheit wird der unbequeme Student, dessen Vater kurz zuvor nach langjähriger Lagerhaft gestorben ist, von der Universität geworfen. Dann kommt auch sein Bruder in einem Arbeitslager um. Völlig verzweifelt beginnt der 17-jährige daraufhin die Arbeit an seinem Tagebuch. Darin demontiert er mit beispiellosem sprachlichen Furor und im virtuosen Spiel mit einem vulgären Alltagsvokabular alle überkommenen moralischen und geistigen Werte und erhebt den Rausch zum literarischen Stoff.