In "Sprache als Objekt" (J 976) habe ich einen wissenschaftlichen Sprachbegriff kritisiert, der Sprachpraxis verdinglicht und genau deshalb nicht geeignet ist, Sprache dort, wo sie in der Realitat verdinglicht ist - z. B. in der Werbung - als solche zu beschreiben. Dieses Buch nun verdankt sich meinem Bemuhen, eine Alternative vorzustellen, d. h. eine Art sprachwissenschaftlicher Tatigkeit, die derartige Verdinglichungen vom Ansatz her vermeidet. Um das Ergebnis vorweg- zunehmen: Diese Alternative sieht ganz anders aus, als man bei solchem An- spruch meinen koennte und als ich mir selbst anfangs vorgestellt hatte. Eine "Linguistik der Anspielung", die dip uberkommene grammatiktheoretische Begriff- lichkeit auf ihre gesellschaftlIch-historische Bedingtheit zuruckfuhrt und so kri tisch aneignet, und die dieser vor allem eine eigenstandige, "erfahrungs- bezogene" Begrifflichkeit gegenuberstellt, die u. a. an rhetorische Kategorien anknupft und auf diese Weise die Spaltung zwischen Sprach- und literatur- wissenschaft uberwindet, ist eine Illusion. Die Alternative liegt nicht - zu- m indest nicht primar - auf der Ebene der theoretischen "Systeme" und begriff- lichen "Instrumentarien" (diese Metaphern indizieren namlich bereits den zu kritisierenden Gesamtzusammenhang), sie liegt auf der Ebene der sprachwissen- schaftlichen Tatigkeit. Die Alternative muss vorgefuhrt, nicht vor-geschrieben werden; sie betri fft das Verhaltnis der forschenden Subjekte zu ihrem Gegen- stand (und das sind in der Regel auch Subjekte, die sprechenden namlich) und sie begreift sich als "politische" Sprachwissenschaft. Im I.