Die «Schoene Seele» Und Ihre «Sittliche Wirklichkeit» - Ueberlegungen Zum Verhaeltnis Von Kunst Und Staat Bei Hegel
Hegels enzyklopadische Philosophie bezieht asthetische Politik und politische Asthetik aufeinander: die Kunst wird politisch, indem sie sich an der Transformation der vorburgerlichen Gesellschaftsformen in die Moderne beteiligt. Ihr Resultat ist die Herausbildung der modernen Subjektivitat, wie sie sich fur Hegel in der vollendeten Gestalt des Staates der Rechtsphilosophie artikuliert. Der von Hegel konzipierte selbstbewusste Staat der Sittlichkeit ist allerdings selbst asthetisches Produkt einer harmonisierenden Weltsicht; der Staat Hegels - wie er ihn als objektives Ergebnis der sich entwickelnden Idee festhalt - ist in seinem Bild des -Organismus- selbst ein Kunstwerk. Der Hegelsche Staatsbegriff erweist sich somit paradoxerweise als die Vollendung des fruhromantischen Mythologiekonzepts, dessen subjektivistischen Anspruch Hegel kritisieren will."