Die Arbeit ist die erste umfassende und theoretisch fundierte Systemanalyse der Getrennt-/Zusammenschreibung (GZS) im Deutschen. Im Rahmen der Optimalitätstheorie wird das Zusammenwirken der Gesetze expliziert, die abhängig von bestimmten grammatischen Faktoren Spatien in der Graphemfolge fordern bzw. verbieten. Besondere Aufmerksamkeit gilt einem zentralen Gesetz, das für Teilglieder morphologisch gebildeter Komplexe Zusammenschreibung verlangt. Wie der Begriff "morphologisch" hierbei zu deuten ist, wird ausführlich diskutiert.
Die Untersuchung wird separat für die GZS vor und nach der Rechtschreibreform durchgeführt (Alt- bzw. Neu-GZS). Als Tertium Comparationis wird anhand der vielen unveränderten Schreibungen ein Kern-System der deutschen GZS ermittelt. Beim Vergleich der Varianten ergibt sich, dass das System der Neu-GZS komplexer ist als das der Alt-GZS und zudem gegen zentrale Grundsätze des Kern-Systems verstößt.