Das 20. Jahrhundert ist baugeschichtlich überwiegend auf die Entwicklung der Moderne fokussiert. Anderen bedeutenden Ideen der Zeit brachte man kaum Interesse entgegen, zumal dann, wenn sie nur zeichnerische Utopie blieben. Auch der Architekt Otto Kohtz (1880-1956), der zeit seines Lebens und parallel zu seinem beruflichen Alltag monumentale Hochhaus-und Stadtvisionen entwickelte, erfuhr dieses Schicksal. Kohtz verfolgte konsequent seine Hochhausfantasien und hinterließ eine Fülle von Zeichnungen, die in diesem Buch erstmals zusammengestellt und kommentiert werden. Im Kontext seiner realisierten Bauten (UFA Babelsberg, Scherl-Haus Berlin) gelingt eine neue Sicht auf die städtebaulichen Konzepte und architektonischen Intentionen von Otto Kohtz, die eine Neubewertung seiner Bedeutung für die Baugeschichte des 20. Jahrhunderts möglich macht. Mit einem Essay zur Hochhausentwicklung von Franziska Bollerey