Sartres Ablehnung seiner eigenen Herkunftsklasse, der Bourgeoisie, ist haufig benannt, kaum aber einmal in den Zusammenhang seiner literarischen Produktion gestellt worden. Insbesondere die literaturkritischen Arbeiten zu Genet, Flaubert und, soweit dies zu ermitteln moglich ist, zu Mallarme bieten indes ein fundamentales Angebot bourgeoisiekritischer Ansatze. Zugleich erweist sich die Verschrankung von Bourgeoisie- und Literaturkritik, die vielleicht einzig mit Sartre so eklatant in Erscheinung tritt, auch als Spiegel der eigenen, d.h. intellektuellen Selbstwahrnehmung. Im Rekurs auf die in den spaten 60ern erfolgten Bruche und Ambivalenzen, denen Sartre und sein -Flaubert- unterworfen sind, kristallisiert sich zunachst die problematisch werdende Position des Intellektuellen starker heraus; in der Debatte mit seinen nach wie vor strittigen und umstrittenen Nachfolgern (den -Nouveaux Philosophes- vor allem) erhalt die Position Sartres indes die ihr gebuhrende und postume Aufwertung."