Der Mensch sehnt sich danach, ganz zu sein. Damit gesteht er sich aber gleichzeitig seinen eigenen Mangel ein: das menschliche Leben muß erst ganz werden.Schleiermacher hat das als unmittelbares Selbstbewußtsein bestimmte Gefühl für den Ort gehalten, in dem sich "die unmittelbare Gegenwart des ganzen ungeteilten Daseins" ereignet. Sollte das Gefühl wirklich ein solcher Ort sein, ist es zugleich ein Ort der Antizipation des ewigen Friedens in Gottes kommendem Reich. Daß es solche Antizipationen gibt, setzt Eberhard Jüngel in den Aufsätzen dieses Bandes ebenso voraus, wie die Tatsache, daß sich "die unmittelbare Gegenwart des ganzen ungeteilten Daseins" nicht von selbst einstellt. Sie wird uns vielmehr durch die sakramentale Kraft des Evangeliums zugespielt. Die in diesem Band abgedruckten Aufsätze und Reden, die aus einem Zeitraum von mehreren Jahrzehnten stammen, bringen dies unter unterschiedlichen Aspekten zur Geltung.