Seit über 150 Jahren hat sich das Ruhrgebiet zur größten Industrieregion Deutschlands entwickelt. Überall stößt man auf die Zeugen dieser Epoche: monumentale Zechenanlagen im funktionalistischen Bauhausstil, verspielte Jugendstil-Lohnhallen, filigrane Fördergerüste, repräsentative Verwaltungsgebäude im Stil des Historismus und beeindruckende Hochofenwerke. Lange Zeit begegnete man diesen Hinterlassenschaften mit Skepsis; viele der ausgedienten Anlagen wurden beseitigt. Seit einigen Jahren gibt es ein Umdenken. Zahlreiche Industriebauten wurden und werden für denkmalwürdig erklärt. Der Erhalt und die Umnutzung von Industriedenkmälern zählt zu den Aufgaben der Internationalen Bauausstellung (IBA) Emscher Park, die zwischen Duisburg und Dortmund aktiv ist. Durch die Integration von Industriebauten in neue Planungen gewinnen die Städte wieder an Attraktivität und bewahren sich ihren eigentümlichen Charakter. Industriedenkmale des Reviers vom Malakowturm bis zum Schiffshebewerk, von der Zechenkolonie bis zum Hochofen machen aus dem Ruhrgebiet ein einzigartiges Reiseziel, dessen Attraktion jenseits des Klischees vom "Rußland" in dem Besonderen liegt, das es nur hier gibt.