In den letzten zehn Jahren hat das Interesse an Schulterverletzun- gen markant zugenommen. Verbesserte klinische Diagnostik, die Sonographie als dynamische Untersuchung und die Kernspinto- mographie (MRT) haben wesentlich zum Verstandnis beigetra- gen. GroBe Fortschritte wurden aber mit der Etablierung der Schulterarthroskopie anfangs der 80er Jahre gemacht. Die biome- chanische Efforschung der Schulterstabilitat und die Funktion der glenohumeralen Ligamente mit computerisierten Systemen und Roboter-Modellen hat wie die kinematische Erforschung ein- zelner Rotatorenmuskeln die Kenntnisse der normalen Schulter- beweglichkeit grundlegend erweitert. Diese Resultate haben zu- sammen mit dem Wissen um die vom normalen ins pathologi- sche wechselnde Translation und Laxitat, die Speerwerfer, Schwimmer und Baseballspieler fur ihre Abduktion/AuBenrotati- on unbedingt brauchen, die aber fur einen Eishockeyspieler zu viel sein konnen, die therapeutischen Methoden einschneidend beeinfluBt. Die Kenntnis der sportartspezifischen Erfordernisse an das Schultergelenk sind fur das optimale Ergebnis wesentlich. Das Ziel der heutigen Sportorthopadie und Sporttraumatologie muB es sein, verletzten Sportlern die Riickkehr auf ihr eigenes angestammtes Leistungsniveau zu ermoglichen. Wenn auch bis vor wenigen Jahren die Erwartungen geringer waren, so bedeute- te eine instabile Schulter fur einen Ballsportler oder einen iiber- Kopf-werfenden Athleten oft das Ende der Sportlerkarriere. Mini- mal invasive Techniken und arthroskopische Operationsmetho- den mit resorbierbaren oder Titan-Ankersystemen in Kombinati- on mit Laser-(LACS) oder elektrothermischen Sonden (ETACS) ermoglichen heute in vielen Fallen operative Rekonstruktionen, die zusammen mit spezifischem Rehabilitationstraining eine Riickkehr des Athleten auf sein angestammtes Niveau erlaubt.