Die ersten drei Bände der vorliegenden,vier Teilbände umfassenden Edition bieten eine umfangreiche Präsentation von Husserls deskriptiver Erforschung der intentionalen Strukturen des Bewusstseins in den drei Hauptklassen von intentionalen Akten, den Verstandes-, Gemüts- und Willensakten. Der größte Teil der wiedergegebenen Manuskripte entstand in den Jahren zwischen 1908 und 1915. Im Jahr 1925 hat Husserls Assistent Ludwig Landgrebe auf der Grundlage vieler der hier edierten Texte ein umfangreiches Typoskript mit dem Titel „Studien zur Struktur des Bewusstseins“ angefertigt. Husserls fragmentarischer Entwurf einer Einleitung zu diesem Typoskript wird im ersten Band der Edition wiedergegeben.
Der erste Band enthält Manuskripte, die der deskriptiven Analyse verschiedener Weisen der Objektivation in unterschiedlichen Aktformen und Aktvollzügen des Vorstellens und Denkens wie dem thematischen Meinen, dem Aufmerken und Zuwenden, dem Explizieren und Urteilen sowie dem Stellungnehmen gewidmet sind. Husserls besonderes Interesse gilt dabei der Beziehung zwischen Rezeptivität und Spontaneität.
Der zweite Band enthält Husserls deskriptive Untersuchungen der Gefühlsakte und der Konstitution der Werte in solchen Akten. In detaillierten Beschreibungen unterscheidet er zwischen verschiedenen Gefühlsarten, zwischen Gefühlspassivität und Gefühlsaktivität und er ringt mit dem Problem der objektivierenden Leistung der Gefühlsakte.
Der dritte Band dokumentiert Husserls deskriptive Forschung im Willensgebiet, seine Analysen der Willens- und Handlungsformen, eingeschlossen die Willenspassivität in Form der Neigungen, Triebe, Tendenzen und Strebungen. Das Wollen als Ingangsetzen der Handlung, das fiat, wird vom die Handlung ausführenden Wollen, dem Handlungswillen, unterschieden. Verschiedene Formen der Handlung werden analysiert. Passive und aktive Willensmodi und ihre Beziehung werden untersucht.
Der vierte Band enthält den kritischen Anhang.