Eine seit dem Zweiten Weltkrieg massiv anwachsende klinische Forschungstatigkeit am Menschen samt all den damit verbundenen ethischen Problemen und Missstanden erzwang die Formulierung der Helsinki Deklaration durch den Weltarztebund. Die vorliegende Arbeit geht zunachst diesem geschichtlichen Entstehungshintergrund nach, um dann das Ethos der Deklaration kritisch zu analysieren und zu durchleuchten. Dabei treten Starken, aber auch Grenzen und Schwachstellen zutage. Der Ansatz beim traditionellen hippokratischen Ethos erweist sich als letztlich ungenugend; trotz der Formulierung unverzichtbarer ethischer Optionen bleibt fur die praktische Anwendung vieles klarungsbedurftig. Die Untersuchung dient jedoch nicht nur der theoretischen Auseinandersetzung; ganz allgemein wird bei der Lekture der Blick fur das adaquate Erkennen und Analysieren von ethischen Problemen in der Forschungspraxis gescharft."