Nachdem im ersten Band der Reihe 'Euro-Sinica' (Goethe und China) die Wertherrezeption in China relativ ausfuhrlich behandelt worden ist, hat sich der Herausgeber die Aufgabe eines Folgebandes zur Faust-Rezeption in Ostasien gestellt, der hiermit nun vorliegt. Germanisten aus China, Japan und Korea untersuchen die Probleme des Kulturtransfers - einschliesslich Ubersetzung und Verbreitung eines Textes voller eigenstandiger Kulturwerte - am Beispiel der Rezeption "Fausts" in Ostasien. Ein Ubersetzer von Goethes "Faust" erortert das Problem aus seiner Sicht. Interessant ist der Versuch, eine ostasiatische Faustfigur zu konstruieren, die erwartungsgemass anders ausgefallen ist als ihre europaischen Bruder. Auf diese Weise versucht der Band, einen weiterfuhrenden Beitrag zu den Bereichen der Allgemeinen Literatur und der Interkulturellen Germanistik zu leisten. Er mochte vor allem das Verstandnis des Kulturtransfers in einem Globalisierungsprozess vertiefen, in dem Ostasien zunehmend eine wichtige Rolle spielt."