Das Lebenswerk Rogers II. (1095¿1154) war die Schaffung des normannischen Königreichs Sizilien, das auch Süditalien umfasste und bis an die Grenzen des Kirchenstaates reichte. Offen für byzantinische und arabische Einflüsse, war er an den Naturwissenschaften interessiert und kümmerte sich intensiv auch um Verwaltung und Staatsfinanzen. Er gewann seine Kriege nicht durch offene Schlachten, sondern durch geschicktes Taktieren, nahm keine Rücksicht auf den ritterlichen Tugendkanon und ging hart gegen Rebellionen vor. Hubert Houben zeichnet Leben und Wirken Rogers II. nach und untersucht Kultur, Herrschaftsrepräsentation, Gesetzgebung, Verwaltung und Wirtschaft des von ihm geschaffenen Staatswesens. Der Autor widmet sich besonders Rogers Vermittlerrolle zwischen Orient und Okzident, zwischen Islam und Christentum. Erstmals seit 1904 entsteht so ein wissenschaftlich fundiertes Bild des Königs von Sizilien als Herrscher zwischen den Kulturen.