J.M. Coetzee - Vorhaltungen
J.M. Coetzee, Nobelpreistrager und wohl wichtigster Reprasentant der zeitgenoessischen sudafrikanischen Literatur, wurde von der internationalen Kritik aufgebaut. Dieses Buch fragt nach den Grunden und Interessen. Gleichzeitig werden die Vor-Haltungen und Vorgaben betrachtet, aus denen heraus Coetzee schreibt und von denen er sich nur muhsam freimachen kann. Die Sozialisation im von der Apartheid gepragten Sudafrika ist eine solche Hypothek, nicht anders als die Doppelexistenz als Literat und Literaturwissenschaftler, der die Kreativitat seines Alter ego mit postmodernen Dogmen umstellt. Die Lekture der Romane von Dusklands (1974) bis Elizabeth Costello (2003) zeigt eine von Ruckfallen nicht freie schrittweise Emanzipation, die in Disgrace (1999) auch das akademische Umfeld reliterarisiert.