Metapher - Narratio - Mimesis - Doxologie - in diesem Band werden die Vorträge der vier Symposien der Mainz Moral Meetings aus den Jahren 2012-2014 zu diesen Begründungsformen antiker christlicher Ethik zusammengefasst. Ein interdisziplinärer Zugang durch Bibelwissenschaft und Patristik, Judaistik, Altphilologie, Philosophie, Systematische Theologie und weitere Disziplinen erschließt die Formen, in denen das frühe Christentum moralische Relevanz erzeugt und kommuniziert hat. Hierbei werden Alternativen zur seit der Aufklärung dominanten rationalistisch-argumentativen Ethik-Begründung (z.B. des Utilitarismus) aufgezeigt, die sogar den gegenwärtigen Ethikdiskurs bereichern können. Die Autorinnen und Autoren der Beiträge untersuchen die Metaphern, durch die ethische Überzeugungskraft erlangt wird, die impliziten Wertediskurse der "narrativen Ethik", die Anpassung des Selbst bzw. des Handelns an eine Person oder ein Ideal im Rahmen einer "mimetischen Ethik" und schließlich die im Sprechakt des Lobens und Feierns offerierte Handlungsbegründung der "doxologischen Ethik". Dabei zeigt sich, dass die Sprachformen nicht nur unbedeutende Vehikel, sondern maßgebliche Ausdrucksmedien der Ethik darstellen. Die Beiträge untersuchen, worin genau die Differenz, worin Mehrwert oder Grenzen derartiger metaphorischer, narrativer, mimetischer oder doxologischer Ethiken bestehen.