Mit dieser Arbeit wird eine Chronik der Tsong-kha-Stammeskonfoederation vorgelegt, die im 11. Jahrhundert das an der Schnittstelle von Tibet, China und Zentralasien gelegene oestliche Kokonorgebiet beherrschte. Aufstieg und Niedergang der Konfoederation werden unter Heranziehung verschiedener Theorien uber die Bildung von Nomadenreichen untersucht sowie in den Kontext der politischen, oekonomischen und sozio-kulturellen Strukturen in Tsong-kha gestellt. Eine annotierte UEbersetzung des fan yi-Kapitels aus dem Song huiyao jigao macht auch dem Nicht-Sinologen einen wichtigen Referenztext zuganglich und veranschaulicht zugleich exemplarisch die Besonderheiten des benutzten Quellenmaterials.
Unter anderem wird die These aufgestellt, dass insbesondere externe Faktoren, wie die militarische Bedrohung durch das chinesische Song-Reich und das Xixia-Reich der Tanguten, zur Herausbildung einer starken Tsong-kha-Stammeskonfoederation beitrugen. Hingegen fuhrten in erster Linie interne Faktoren, wie die mangelnde Zentralisierung der Herrschaftsmacht, zur Schwachung und dem allmahlichen Niedergang der Konfoederation.