Staedtische Stoerzonen - Lesearten Zeitgenoessischer Kunst Im Oeffentlichen Raum
Zeitgenoessische Kunst im oeffentlichen Raum erfreut, irritiert oder provoziert. Je nachdem, an welchem Ort ein Werk positioniert wird und wie stark es das gewohnte Ambiente verandert, bewegen sich die Reaktionen zwischen aggressiver Ablehnung, lauter Genugtuung und stiller Gleichgultigkeit. Die Ursachen fur die vielfaltigen Lesearten liegen einerseits im kulturellen Eigensinn einer Stadt begrundet; andererseits bestimmen die unterschiedlichen sozialen Voraussetzungen im Umgang mit Kunst die heterogenen Aneignungsmuster und Ablehnungsformen. Am Beispiel der viel diskutierten Kunstwerke im Grazer Stadtraum Brunnenwerk (Serge Spitzer, 1985) und Statue (Hartmut Skerbisch, 1992) verfolgt der kulturanthropologische Blick die Ausbildung stadtischer Stoerzonen mit Fokus auf raumliche Hierarchien, kulturelle Identitaten und politische Interessen.