Humankapital als Inbegriff der zum Erwerb von Arbeitseinkommen verwertbaren Fähigkeiten der Bevölkerung ist eine zentrale Determinante der wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes. Eine detaillierte empirische Untersuchung zu Bestand und Nutzung des Humankapitals in Deutschland liegt bislang allerdings nicht vor. Angelehnt an ein Messkonzept, das von ifo-Forschungsprofessor Robert Haveman (University of Wisconsin-Madison) für die USA entwickelt wurde, und gestützt auf deutsche Mikrodaten stellen die Autoren umfassende Berechnungen zur langfristigen Entwicklung des Humankapitals, einschließlich seiner Strukturen nach Geschlecht, Alter und Bildung der Erwerbspersonen sowie seiner effektiven Auslastung durch Erwerbstätigkeit an. Ergänzend schätzen sie auch die Haushaltsproduktivität Nicht-Erwerbstätiger ab. Die Resultate werden mit denen für die USA verglichen und wirtschaftspolitische Schlussfolgerungen gezogen.