Hierzulande ist über das japanische Beschäftigungssystem viel geschrieben worden. Doch die Tatsache, daß es in Japan eine sehr weit vorangeschrittene Arbeits marktsegmentation gibt und diese durch die bubble economy und die darauffolgende Wirtschaftsrezession noch stärker intensiviert wurde, hat Wirtschafts experten und Politiker nicht daran hindern können, an ihrem undifferenzierten Japan-Bild festzuhalten. Für viele gilt Japan immer noch als das Land von beneidenswert hohem Beschäftigungsgrad verbunden mit der lebenslangen Beschäftigung und dem Senioritätsprinzip. Die Arbeit von Dr. Arne Holzhausen dient unbedingt dazu, das verzerrte Japan-Bild zu korrigieren, den im Prozeß der Arbeitsmarktumstrukturierung sichtbar gewordenen Schwierigkeiten auf den Grund zu gehen und aufzuzeigen, wie flexibel und effizient die japanischen Unternehmen mit diesen Schwierigkeiten umgehen. Die Arbeit schließt unmittelbar an die laufende japanische Diskussion an, ohne daß es zu einem time lag kommt, der in der Regel zwischen der Rezeption und Bearbeitung japanischer Fragestellungen in Deutschland und ihrer Behandlung in Japan selbst liegt. Angesichts der überragenden Bedeutung, die die Lösung der Beschäftigungs problematik in Deutschland erreicht hat, steht es außer Frage, daß eine differenzierte Auseinandersetzung mit Japan, das unter dem ähnlichen Globalisierungs- und Umstrukturierungsdruck relativ erfolgreich ist, von großen Nutzen sein kann.