Wenn auf "FuB und Bein", das 1924 zum ersten Male erschien und jetzt in 4. Auflage vorliegt, nun "Hand und Arm" folgt, so kann dies gewiB besagen, daB der Orthopade nicht nur FuBarzt ist, wie ein Teil yom Publikum anzunehmen scheint, sondern daB die Gesamtbetrachtung des menschlichen Haltungs. und Bewegungsapparates sein Feld ist. Und so habe ich in den Jahrzehnten meiner Arbeit viele Krankheitszustande und Leistungfstorungen an Hand und Arm gesehen und behandelt, so daB ich die Ergebnisse meiner praktischen Arbeit mitteilen mochte. GERHARD HAUPTMANN beginnt eine Rede iiber "Die denkende Hand" mit den Worten: "Der Gedanke des Fortschritts ist yom menschlichen FuB abo geleitet, der Gedanke des Handelns von der menschlichen Hand. " Darin spricht sich die Bedeutung der Funktion aus. Wer in diesem Buche aber etwas iiber Handlesekunst zu finden hofft, wird enttauscht sein, da diese in den Bereich der Spekulation oder Phantasie zu reihenden Bestrebungen von mir mangels eigener Kenntnisse nicht beriihrt werden. DaB die Hand als solche als Ausdrucksorgan der menschlichen Gesamt· personlichkeit hier und da gestreift wird, bitte ich zu verzeihen. Wer GOETHE8 oder LUTHERS Hande in Gipsabgiissen betrachtet hat, ist von diesem Anblick ergriffen. CARL GERHARDT, der beriihmte Kliniker, hat eine sehr lesenswerte, in seinem pragnanten StiI geschriebene kleine ~chrift d£. r "Hand des Kranken" gewidmet, in der er aus seiner reichen Erfahrung die vielfii. ltigsten Krankheiten mit aus der Hand liest, wenn man diesen Ausdruck im Hinblick auf die Schar latane der Handle"ekunst brauchen soIl.