Unter funktioneller Biochemie des Menschen faßt man den Stoffwechsel des menschlichen Organismus und den der Organe und Gewebe einschließlich ihrer Korrelationen und wechselseitigen metabolischen Abhängigkeiten zu sammen. Eine zentrale Rolle spielen dabei die Körper flüssigkeiten, der Säure-Basen-Haushalt, die Hormone, die Mineralsubstanzen, das Binde-und Stützgewebe und die Ernährung. Naturgemäß ergeben sich daraus zahlreiche Verflech tungen mit der Physiologie. Der Verfasser war in solchen Fällen darum bemüht, die Sachverhalte interdisziplinär aufzubereiten, ohne jedoch dabei Inhalte und fachspezi fische Fragestellungen der Physiologie zu übernehmen. An geeigneten Stellen wurden Aspekte der Pathobio chemie eingearbeitet, einmal um die Leistungsfähigkeit der modernen Biochemie für die Aufdeckung patho genetischer Zusammenhänge zu erläutern, zum anderen aber auch um dem Studierenden der Medizin zu zeigen, wie nützlich eine gründliche Biochemieausbildung für seine spätere Tätigkeit am Krankenbett ist. Die Entwicklung der Wissenschaft verläuft eher spiral förmig als streng geradlinig. Dies bringt mit sich, daß die klassischen Gebiete der Physiologischen Chemie wie Blut, Körperflüssigkeiten, Hormone, Binde-und Stützgewebe, Verdauung und Resorption, Ernährung, Ausscheidung u. a. nichts von ihrer grundlegenden Bedeutung einge büßt haben, sondern heute gemeinsam mit dem inter mediären Stoffwechsel und den Grundlagen der Mole kularbiologie zu den festen Bestandteilen der Ausbildung von Medizinern und Zahnmedizinern sowie von Bio- 4 Vorwort chemikern und von Biologen gehören.