Das 15. Jahrhundert gehoert zu den am wenigsten erforschten Epochen des mittelalterlichen Denkens, obwohl diese Periode fur unser Verstandnis der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit von grosse Bedeutung ist. Es verfestigten sich innerhalb der Scholastik Stroemungen und Schulen wie der Thomismus, der Albertismus und der Nominalismus, welche die philosophische Landschaft bis Kant massgebend mitbestimmt haben. Um den Hintergrund, vor dem sich diese Entwicklung vollzogen hat, in seiner Dynamik zu verstehen, ist es notwendig, dass wir ein genaues Bild gewinnen von der Philosophie und Theologie, wie sie am Vorabend der Neuzeit an den Universitaten und den studia generalia, den wichtigsten Orten des spatmittelalterlichen Wissens, sich behaupten und durchsetzen konnten.Die Handschriftensammlung des Dominikaners Georg Schwartz bietet durch ihre Breite und Vollstandigkeit einen Einblick in die Entwicklung der Philosophie und Theologie an den dominikanischen studia der zweiten Halfte des 15. Jahrhunderts. Dieses wertvolle und bis jetzt kaum beachtete Dokument wird in dem vorliegenden Band naher untersucht. Dabei wird auch eine eingehende Beschreibung der in der Sammlung enthaltenen Traktate vorgelegt und es werden mehrere wichtige Fragmente ediert.