Die Studie beleuchtet Fragen der agrargeschichtlich bisher wenig erforschten Zeit des Zweiten Weltkrieges. Vor dem Hintergrund des ernahrungspolitischen Druckes wird analysiert, wie sich das Verhaltnis von zwangswirtschaftlichen Massnahmen und bauerlichem Verhalten gestaltete. Bayern unterschied sich organisatorisch durch die Tradition staatlicher Landwirtschaftsstellen von anderen Regionen, in denen der Reichsnahrstand zentral und im Dorf besser Fuss fassen konnte. Die Kriegssituation stellte das innerdorfliche Verhaltnis auf die Probe. Kleinere Hofeigentumer furchteten, von wirtschaftlich potenteren Bauern verdrangt zu werden. Fluchtlinge und Vertriebene wollten auf den Hofen versorgt sein. Das uber weite Strecken gute Zusammenleben zwischen Zwangsarbeitern und Bauern war den Sicherheitsbehorden ein Dorn im Auge. Bauerliche Verhaltensweisen konterkarierten den Herrschaftsanspruch des Regimes."