Die Entstehungsgeschichte der Koranubersetzung im Europa und der religioese Diskurs im islamischen Raum hatten Auswirkungen auf die Methoden der UEbersetzung. Heute gibt es mehr als 45 deutsche Koranubersetzungen von Muslimen und Nichtmuslimen. Sie unterscheiden sich auch hinsichtlich des in ihnen entworfenen Islambildes.
Die Arbeit versucht aus interdisziplinarer Sicht der Sprach- und Koranwissenschaft deutsche Koranubersetzungen zu charakterisieren, um die Distanz zwischen arabischer Ausgangssprache und deutscher Zielsprache in sprachstruktureller wie in pragmatischer Hinsicht zu verdeutlichen und Moeglichkeiten ihrer UEberbruckung aufzuzeigen. Untersucht werden auch die Moeglichkeiten einer UEbersetzungsstrategie, die auf Erkenntnisse der Pragmalinguistik und der traditionellen Koranwissenschaft tafsir (Koranauslegung) und asbab an-nuzul (Offenbarungsanlasse) aufbaut, und die Rolle der Koranubersetzungen im angestrebten Kulturdialog.